Wenn Düsseldorf Anfang September seine Tore für den Caravan Salon öffnet, verwandelt sich das Messegelände in ein Paradies für alle, die das Reisen auf Rädern lieben. Zehn Tage lang kamen Camper und Reiselustige aus aller Welt, um die neuesten Entwicklungen rund um Wohnmobile, Caravans und Zubehör zu entdecken. Mit rund 269.000 Besuchern erzielte die Messe in diesem Jahr die zweitbeste Bilanz ihrer Geschichte – ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass die Begeisterung fürs Caravaning auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ungebrochen ist.
Schon das Messeumfeld bot echtes Camping-Feeling: Viele Gäste übernachteten direkt auf reservierten Stellplätzen am Gelände. Foodtrucks und ein kleines Rahmenprogramm sorgten dort bereits am Abend für gesellige Atmosphäre.
In den Hallen selbst reichte die Spannbreite vom kleinen, erschwinglichen Tinyhaus für etwa 40.000 Euro bis hin zu luxuriösen Wohnmobilen im Millionenbereich. Zwischen diesen Extremen zeigte sich eine Vielfalt, die jedem Besucher das Gefühl gab, sein persönliches Traumfahrzeug entdecken zu können. Besonders in Halle 3, die ganz dem Zubehör gewidmet war, herrschte geschäftiges Treiben. Vom simplen Tankreiniger über clevere Zeltlösungen, gerne zum Aufblasen, bis hin zu ausgefeilten Küchensystemen konnten Camper nach Herzenslust stöbern und einkaufen. Viele nutzten die Gelegenheit, um nach den Sommerferien fehlende Ausrüstung direkt nachzurüsten.
Auch die Hersteller nutzten die Messe, um neue Ideen vorzustellen. Ein Schwerpunkt lag auf Leichtbau und nachhaltigen Materialien, damit trotz wachsender Ansprüche die Fahrzeuge alltagstauglich bleiben. Spürbar war auch, wie sehr die Entwickler darauf achten, selbst kleinste Räume sinnvoll zu nutzen. So präsentierte Knaus seine neue BoxTime-Linie, die mehr Zuladung ermöglicht, während andere Hersteller platzsparende Hubbetten vorführten. Lithium-Batterien finden zunehmend ihren Platz in den Fahrzeugen, sind aber noch längst nicht überall Standard.
Die Zukunft des Caravanings war ebenfalls Thema. Zwar blieb das Angebot an Hybridfahrzeugen noch überschaubar, doch verschiedene Hersteller gaben Ausblicke auf Modelle, die in den kommenden Jahren verfügbar sein sollen. Die 3,5-Tonnen-Grenze stellt dabei weiterhin eine große Hürde dar – sie macht es schwierig, moderne Antriebe in allen Segmenten umzusetzen. Zu sehen gab es den Ford Nugget der wohl erst gegen Ende 2026 ausgeliefert wird. Auf dem gleichen Fahrwerk als Ford wie auch als VW bietet Spacecamper seinen cleveren modularen Ausbau an. VW selbst bietet den California auf Multivan-Basis mit höherer elektrischer Reichweite, dafür mit gefühlt deutlich weniger Platz an.
Auch bei den vollintegrierten Modellen gab es viel zu sehen. Immer häufiger setzen die Hersteller hier auf GFK-Hüllen, die nicht rosten und sich einfacher reparieren lassen. Während Le Voyageur edles Design mit höchstem Komfort verbindet, bietet Pilote eine solide und deutlich günstigere Alternative.
Wer sich weniger für Technik, sondern mehr für die Rolle des Caravanings in unserer Gesellschaft interessierte, wurde im Fachprogramm „Destination Zukunft“ fündig. Hier diskutierten Experten aus Tourismus, Politik und Wirtschaft, wie Camping und mobiles Reisen Städte und Gemeinden stärken können. Der Caravan Salon 2025 war ein Treffpunkt für eine große Gemeinschaft, die vom spontanen Wochenend-Ausflug bis zur großen Weltreise alles miteinander verbindet. Wer dabei war, ging mit vielen Eindrücken nach Hause – und vielleicht schon mit einem neuen Traum für das nächste Abenteuer auf Rädern.