Bei der diesjährigen Burgbelebung in Burggrumbach, die unter der Schirmpatenschaft von Gräfin Angelika Wolffskeel stand, konnten die zahlreichen Besucher und Besucherinnen aus nah und fern in mittelalterliches Leben eintauchen. Wie in den Jahren davor, ergaben sich zahlreiche Begegnungen und man konnte aus erster Hand sehen und erfahren, wie die Zeitgenossen Alberts von Grumbach (Jürgen Gutjahr), Heinrichs II (Simon Poßmayer) und Markward IV (Daniel Poßmayer) lebten.
Das Handwerk des Mittelalters konnte sowohl im Burghof, wo das Chors Castellum Hospitalis (Komtur Andreas Stapf) lagerte, als auch im Burggraben bestaunt werden. In einer Vorlesungsreihe, die in der Scheune im meist halbstündigen Wechsel stattfand, wurde über Kräuter (Gräfin Angelika Wolffskeel), Quitten (Haus der Quitte, Volkach), die Bewohner des Heiligen Landes (Mike, der Sarazene), die Kreuzfahrer (Andreas Stapf) und Henker (Matthias Karl), das Kloster Wechterswinkel (Herbert Odenwald), aus dem die ersten Nonnen des Klosters Ichtershausen stammten, und eben dieses romanische Kloster, bei Erfurt gelegen, berichtet.
Pfarrer Matthias Hock betonte in der Rolle des Propstes Wolfram von Ichtershausen, wie bedeutsam doch die Edelfreien von Grumbach waren, die dort ihr Hauskloster stifteten, in dem 1198 die Vorauswahl zur Wahl des deutschen Königs Phillip von Schwaben stattfand.
Das bunte Programm wurde durch die SchülerInnen der Mittelschule Pleichach-Kürnachtal in Unterpleichfeld mit einem eigenen Stand (Bienenhotels, etc.) gestaltet. An Mitmachständen des Siebold-Gymnasiums konnten einfache Schmuckstücke aus Naturmaterialen hergestellt, wie im Mittelalter geschrieben (Enrichmentkurs Mittelalter, Martin Mais) , Siegel aus Gips gegossen (Enrichmentkurs Latein, Dominika Kunkel) oder Pflanzenpatenschaften und Pflanzen erworben werden (Schul.Garten, Christian Schäfer). Auch ein Stand mit Materialien des Bund Naturschutz (Klasse 6b) fehlte nicht.
Der von Leo Treike, Fiona und Lars und deren Mutter Susi Winter betriebene „Leonardo da Vinci“ – Stand war immer wieder von interessierten Kindern umlagert.
Beim feierlichen Einzug der Ehrengäste am Samstag, den 6.Mai, in die Burg, wurde die besondere Stellung der Edelfreien von Grumbach gewürdigt.
Neben Äbtissin Hochburg (Elfi Odenwald aus Wechterswinkel) und Propst Wolfram von Ichtershausen, Heinrich von Rothenfels (Burgwart Steffen Krummhaar) und den drei oben genannten Edelfreien von Grumbach, zog auch Gräfin Angelika Wolffskeel unter dem Jubel des Volkes von Grumbach ein.
Begleitet wurde dies durch das mittelalterlicher Musikspiel der Geschwister Gielen. Landrat Eberth, die Bürgermeister Bernhard Weidner aus Rimpar, Alois Fischer und Winfried Schraut aus der Gemeinde Unterpleichfeld, die MdL Kerstin Celina und Manfred Ländner, die SchulleiterInnen des Siebold-Gymnasiums, der Pleichach- Kürnachtal Mittelschule und der Mittelschule Rimpar waren sicher, so wie die anderen Ehrengäste und Besucher, von der Zusammenarbeit so vieler Darsteller und Helfer bei schönstem Wetter begeistert.
Die besondere Atmosphäre und Ausrichtung der Burgbelebung wurde vor allem auch bei den regelmäßigen Führungen durch den Burggarten deutlich.
Die Firma Schmitt in Bergtheim ermöglichte der Mittelschule durch eine großzügige Sachspende den Bau eines Kräuterbeetes, das mit vier Gesteinsarten die fränkische Schichtstufenlandschaft nachahmt. Die Firma Gleitsmann stellte wiederum, wie auch der Staatsforst in Arnstein, Holz zur Verfügung, das im Garten als Gartentor, Brücke, Skulpturen und zur Beschriftung Verwendung findet. Selbst aus dem südlichen Westerwald (Firma Spang) wurde der Garten mit einer Vielzahl großer Blumentöpfe bedacht, die nun, im Boden versenkt und mit Regenwasser befüllt, das Anwachsen von Setzlingen erleichtern.
Bei der feierlichen Pflanzung zweier robuster Olivenbäume westlich und östlich des von Swen Michalzik gestalteten Berberlöwens aus Eichenholz wurde die friedliche Begegnung von Orient und Okzident augenscheinlich.
Während der westliche Olivenbaum von Gräfin Wolffskeel, unterstützt durch Hospitalar Florian Bergmann gepflanzt wurde, brachten ebensolchen der Sarazene Mike, der Berber Suleiman (Marc), Fernhändler Mika Isenberg und Bärbel Tapal in den Boden. Vladimir und Bärbel Tapals Tochter gründete vor Jahren die Schule des „Campus Vivante“ im Hohen Atlas im Süden Marokkos, deren Anliegen es ist Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im abgelegenen Tal des Ait Bouguemez eine Perspektive für die Zukunft zu eröffnen. Der Verein Ait – Bouguemez e.V. unterstützt dieses Anliegen.
Nach einem von den Gefährten des Feuers gestalteten Turnier wurden die Ehrengäste vom Volk von Grumbach jubelnd verabschiedet.
Ein herzliches Dankeschön auch an die Kirchenverwaltung Burggrumbach, die Feuerwehr Burggrumbach mit Dieter Weisensel und alle hier nicht namentlich genannten Helferinnen und Helfer, die das Projekt “Burg Grumbach lebt” mit dem wunderschönen Mittelaltergarten möglich gemacht haben.